Gesetze sind Konventionen

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"In enger Verbindung zu den Demokraten stand die philosophische Aufklärungsbewegung der Sophisten. Ihr Ziel war es nämlich, Philosophie lehrbar zu machen und auch den einfachen Bürger mit Argumenten auszurüsten, mit denen er sich gegenüber den traditionellen Eliten behaupten konnte. Führende Sophisten gehörten zu den Beratern des Perikles. In der alten Oberschicht waren sie auch deswegen unbeliebt, weil sie anzweifelten, dass die Geltung der Gesetze durch Tradition begründet werden könne. Gesetze, so sagten sie, seien nichts anderes als Konventionen und könnten jederzeit geändert werden.

Der junge Platon war, aus Familientradition und überzeugung, ein Konservativer. Er hat sowohl die Athener Demokraten als auch die Sophisten immer als seine Gegner angesehen. Er hielt daran fest, dass es in der Gesellschaft eine klare Abgrenzung zwischen »oben« und »unten« geben, dass die politische Macht von den »Besten« ausgeübt werden müsse und dass die Masse des Volkes nicht zur Herrschaft geeignet sei."

Referenz:


ZIMMER, Robert, 2012. Der Traum von den Philosophenkönigen: PLATON: Der Staat (zwischen 399 und 347 v. Chr.). In: Robert ZIMMER, Hrsg. Das Philosophenportal: Ein Schlüssel zu klassischen Werken. 6. Auflage. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 9-23 ISBN 978-3-423-34118-9